Vitrinenmodelle brauchen dringend Auslauf !!!

Da sich leider mein geplantes Projekt "Refit Märklin H0-Kompaktanlage" immer wieder verzögert, habe ich kurzfristig beschlossen, neben meinen diversen H0e-Aktivitäten, ein kleines H0-Wechselstrom-Projekt "dazwischen zu schieben". 

Der Grund hierfür ist, dass meine zahlreichen Wechselstrom H0-Modelle leider die letzten Jahre /Jahrzehnte sehr wenig Auslauf bekommen haben, und insbesondere die älteren Märklin-Modelle bereits vielfach verharzt sind.

Da ich in einer meiner Vitrinen mit den Maßen max. 80cm Breite x 35 Tiefe cm noch ca. 24 cm an Höhe verfügbar sowie ein ausgesprochenes Faible für Mikroanlagen habe,  hat sich kurzerhand die Idee konkretisiert, ein kompaktes Bahnbetriebswerk-Diorama für meine zahlreichen Tenderlokomotiven zu projektieren.

Der Gleisplan entstand auf der Basis eines Rasters von vier geraden Märklin K-Gleisen sowie drei parallelen Gleisen, die jeweils mit einer Dreiwegweiche, einer doppelten Kreuzungsweiche und einer Linksweiche verbunden sind.   

Das Diorama soll insbesondere den vorhandenen Tenderlokomotiven ein wenig Auslauf ermöglichen, darüber hinaus aber auch kleinere Rangiermöglichkeiten bieten (ein wenig in Anlehnung des TimeSavers von John Allen) und gleichermaßen für meine analog- als auch für meine digital gesteuerten Modelle einsetzbar sein. Die Bedienung soll von vorne über ein integriertes einfaches Gleisbildstellpult sowie über Kabelverbindungen zum Trafo bzw. zur Digitalstation (MobileStation 2) erfolgen. 

Ferner sollen die bereits vorhandenen Märklin K-Gleise (teilweise mit den alten Weichenantrieben) sowie möglichst viele Bahnbetriebswerk-Komponenten und Ausschmückungsteile aus meinem über Jahre gewachsenen Bestand (z.B. der  2-ständige Lokschuppen von Kibri) Verwendung finden.

Aktuelle Zukäufe möchte ich nach Möglichkeit auf das Notwendigste beschränken um möglichst viele Teile aus der Bestandssammlung verwenden zu können. Soviel zur Theorie. Ich habe erstmals für dieses Projekt eine Materialliste mit Kostenerfassung geführt und diese am Seitenende saldiert....

Nachstehend veröffentliche ich ein paar Aufnahmen über den Baufortschritt. Derzeit ist der Rahmen, das Gleisbild und die Elektrik fertiggestellt. Die Einfassung der Gleise mit 2mm starken SPS-Platten ist ebenfalls abgeschlossen. Das Diorama ist bereits komplett betriebsfähig, so dass nun mittels der vorhandenen 9 abschaltbaren Gleisabschnitte bereits ein intensiver "Testbetrieb" erfolgen kann, während dessen die Stellproben für die BW-Komponenten erfolgen. Danach kann es dann mit der Ausgestaltung des Dioramas los gehen. 

 

Abb. 1: Planskizzen im Frühstadium

Abb. 2: Fortgeschrittene Planung des Gleisbilds und Stellprobe für den Lokschuppen

Abb. 3: Übertragung des Gleisplans auf den Dioramen-Unterbau (Korkplatte)

Abb. 4: Endgültiges Gleisbild auf der Korkplatte, bereits mit den beiden eingebauten Untersuchungsgruben von Faller, jedoch noch vor der Herstellung des Diorama-Rahmens. Auf den Einbau der vorderen Linksweiche habe ich zugunsten eines längeren Gleises verzichtet. Insgesamt wirkt dadurch das Gleisbild aus meiner Sicht etwas getreckter und damit authentischer.

Abb. 5: Vorbereitung des Rahmen-Unterbaus und des Gleisbildstellwerks. Die Planung sah zunächst vor, den Rahmen an den Längsseiten mit Holzlatten (4,0 x 2,5mm) und an den Querseiten mit dünnen Holzleisten zu konstruieren. Um die Schalter und Taster für das Gleisbildstellwerk an der Frontleiste integrieren zu können, sind diese Latten jedoch zu stark. Die Lösungsalternative für die Schalter und Taster jeweils mit einem Forstner-Bohrer eine Verteifung zu bohren habe ich angesicht der hohen Anzahl der notwendigen Schalter verzichtet und deshalb auch im vorderen Bereich die Lösung mit der Holzleiste gewählt. Der Anschlag der vorderen Holzleiste erfolgt jeweils an den Ecken und in der Mitte mittels Stützen und Schraubverbindung. Damit ist gewährleistet, dass die dünne Holzleiste bei Betätigung der Taster und Kippschalter sich nicht verformt und nachgibt.  

Abb. 6: Unterseite des Dioramas mit der Elektrik sowie die Rahmenkonstruktion mit den integrierten Schaltern für die abschlatbaren Gleise und Tastern für die Weichenantriebe. Aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse an der Vorderseite (max. 40mm Höhe) -leider- etwas versetzt angeordnet.

Abb. 7: Probebetrieb und Stellprobe für die BW-Bestandteile nach Fertigstellung des Diorama-Rahmens und der Elektrik.
Das Diorama ist bereits komplett betriebsfähig.

Abb. 8: Ersatz der oberen Korkplatte durch 2mm starken SPS-Platten (Styropor). Mit Hilfe einer SPS-Platte kann das BW-Gelände genau auf das Schwellenniveau angepasst werden, mit Hilfe von zwei SPS-Platten kann das Gelände auf das Schienen-Niveau angepasst werden (im Innen-Bereich des Lokschuppens sowie an der Schlackegrube neben dem Lokschuppen).

Abb. 9: Aktueller Arbeitsstand vom 31.05. 2016 mit abgeschlossener Gleiseinfassung mittels SPS-Platten und Stellprobe mit den weiteren BW-Komponenten Bekohlungsanlage (Kohleschuppen mit -Bansen; KDL-Resin Bausatz, Bekohlungsbühne; Auhagen, Kohlekran; Faller) Schlackekran und Bansen (Auhagen), Untersuchungsbühne (Eigenbau), Wasserturm (Auhagen), Dieseltankstelle (Eigenbau und Spieth-Modell). Ersetzt werden noch die Wasserkräne von Vollmer durch Faller-Gelenkwasserkräne. Es fehlt noch die komplette Beleuchtung mittels Viessmann BW-Leuchten (TT-Maßstab aufgrund der begrenzten Einbauhöhe), die Weichenlaternen (geplant als Attrappen von Auhagen), die Signalisierung (Viessmann-Wartesignal am Ausfahrtsgleis in der Mitte) und die Prellböcke (Bausätze von Tillig) an den Gleisenden. Ob darüber hinaus noch eine Besandungsanlage (Vollmer oder Kibri) und ein Bockkran (Faller oder Auhagen) zum Einsatz kommen soll, ist derzeit noch nicht entschieden.      

Als nächste Arbeitsschritte stehen die Einschotterung der Gleise sowie die Ausspachtelung und farbliche Vorbehandlung der SPS-Platten an. Parallel hierzu erfolgt der Weiterbau der einzelnen BW-Bestandteile.

Abb. 10 u. 11: Ein kleiner Ausblick, der mit ein wenig Phantasie die Wirkung des BW-Dioramas bereits erkennen läßt...

Abb. 12: Die Präsentationsvitrine als zukünftiger Aufbewahrungsstandort im Arbeitszimmer des Erbauers

Bild 13:  Stand 12.6.2016: Die Einschotterung der Gleise (Faller Gleisschotter Art.-Nr. 721) ist abgeschlossen. Der Lokschuppen-Innenraum ist mit Holzdielen ausgekleidet (Busch-Bastelkarton Nr. 7419). Erste Beleuchtungselemente (Lokschuppen- Untersuchungsgrube, Lokschuppen-Anbau und Rangiersignal-Leuchte) sind eingebebaut und gemeinsam über einen Kippschalter schaltbar. Die Signalstellung des Rangier-Wartesignals ist mit dem abschaltbaren Gleisabschnitt gekoppelt schaltbar. Die umliegenden Flächen neben den Gleisen sind verspachtelt und mit einem Grundierungsfarbanstrich (grau/braun) versehen.

Bild 14 und 15: Aktuelle Stellprobe vom 12.6.2016. Noch ist die Positionierung des Wasserturms und der Dieseltankstelle offen.

Bilder 16 und 17: Stand der Arbeiten vom 21.06.2016. Neu sind die BW-Leuchten von Viessmann, die Prellböcke von Tillig sowie die Einbettung der Gelenkwasserkräne von Faller.

Bild 18: Zwischenstand von 25.06.2016: Neu ist der "Rohbau" des Kohlenbansen von Vollmer (Art.-Nr. 45717) um die Bekohlungsbühne und der fertiggestellte Schuppen (Resinbausatz). Die Prellböcke sowie die Wasserkräne sind nun bereits farblich vorbehandelt.

Bild 19: Arbeitsstand vom 9.07.2016: Mittlerweile ist der Schuppen neben der Bekohlungsanlage fertiggestellt und farblich gefinished. Der zweite Kohlebansen, bestehend aus Teilen eines Vollmer-Bausatzes, ist mit der Auhagen Bekohlungsbühne kombiniert worden und ebenfalls fertig.

"Das BW hatte ursprünglich nur den Kohlenbansen auf der Laderampe neben dem Schuppen, später wurde diese um den kleinen Kran ergänzt. Nachdem die Ptl 2/2 (Glaskasten) und die Gtl 4/4  im BW stationiert wurden, wurde eine höhere Bekohlungsbühne notwendig, die am Ende des Bekohlungsgleises errichtet worden ist. Später wurde der ursprüngliche Flaschenzugkran durch den jetzigen Drehkran zwischen den Kohlenbansen ersetzt. Damit sind im BW nun zwei unabhängig von einander betriebsfähige Bekohlungsmöglichkeiten vorhanden."

Zusätzlich neu sind: der Bockkran (aus Auhagen Schatzkiste 2 Art.-Nr. 42654 ) an der Schlackegrube, die dritte BW-Leuchte neben der Arbeitsbühne, sowie das Endfinish der Wasserkräne. Der Lokschuppen ist innen mit einer zusätzlichen Holzmastleuchte ausgerüstet und von innen farblich gealtert. Im Bereich der Elektrik wurden die Massenanschlüsse von den Beleuchtungen und Magnetartikel von den Gleisabschnitten getrennt. Hierfür wurde in der Front neben dem Lichtschalter eine zweite Massebuchse eingefügt. Somit ist nun wahlweise der Betrieb mit Wechselstrom-analog und Wechselstrom-digital (Märklin Mobile Station 2) möglich.

Bild 20: Als "Abfallprodukt" ist während der Farbgestaltung der Kohlebansen noch das "Finishing" des offenen Güterwagens Om04 von Piko (Art.-Nr. 54137) mit Kohleladung entstanden.

Nach den Sommerferien stand als nächster Arbeitsschritt das Farbfinish der restlichen Gebäude (Lokschuppen, Wasserkran, Wellblechbude, etc.), der restlichen Anlagen (Kohlekran, Bockkran, Arbeitsbühne, Dieseltank) sowie der Schienen (erster Versuch) an. Zusätzlich neu sind die Grenzzeichen (Eigenbau aus Kunstoffspritzlingen) und Weichenlaternen. Leider gibt es keine passenden  Laternen für doppelte Kreuzungsweichen...). Mittlerweile musste auch leider bereits der erste Weichenantrieb (doppelte Kreuzungsweiche) wegen Totalausfall ersetzt werden.

Bilder 21, 22, und 23: Stand der Arbeiten vom 4.08.2016.

Zeitnah erfolgte die weitere Ausgestaltung des Dioramas. Die Gleiszwischenräume wurden mit einem Modellsandgemisch (grau und braun) von Heki gestaltet. Die oberflurigen Märklin-Weichenantriebe wurden hierbei -vorsichtig- mit integriert (die Umsschalter wurden hierbei zeitweise mit Tesaband abgeklebt). Der Sand wurde mittels Holzleim-Wassergemisch mehrmals eingepinselt, hierbei erfolgte auch gleichzeitig die Fixierung der Wasserkräne, der Leuchten, der Weichenlaternen, der Arbeitsbühne, des Kohlekrans, der Dieseltankstelle und der beiden Schuppen. Der Lokschuppen, der Wasserturm, der Kohleschuppen sowie der Bockkran bleiben weiterhin abnehmbar. Zwischenzeitlich wurden auch erste Versuche zur Begrünung unternommen. Ausstehend sind ebenfalls noch die Ausgestaltung des Schlackebansen und der Schlackegrube sowie das Umfeld der Bekohlung. Dies soll jeweils mit echter Kohle und Asche erfolgen. Die "Bevölkerung" mit Betriebswerkarbeiter ist ebenfalls noch ausstehend.

An ungeplanten Reparaturen musste bis heute der Märklin-Weichenantrieb der DKW (defekt) sowie ein defekter Taster (ebenfalls für die DKW) im Gleisbildstellpult ausgetauscht werden. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde die vierte Betriebswerkleuchte im Umfeld der Bekohlungsanlage installiert. In Sachen Elektrik is die Umstellung der LED-Leuchten von Wechselstrom auf Gleichstrom mittels Umrichter (Viessmann Powermodul) geplant. Hiermit soll die Leuchtkraft der LEDs optimiert werden.  

 

Bilder 24, 25, 26, 27, 28, 29, und 30:  Arbeitsstand vom 17.08.2016:

 

Arbeitsstand vom 21.08.2016: Der Bereich um die Schlackegrube und den Schlackebansen wurde weitergestaltet. Der Schlackebansen erhielt eine "Füllung" aus echter Holzkohleasche. Die Schlackgrube wurde im hinteren Teil ebenfalls mit etwas Schlacke gefüllt. Im Bereich der Bekohlung wurde zwischen der Bekohlungsbühne und dem Kohlekran ein kurzes Gleisstück aus Peco H0e-Schienenprofilen für die Kohlehunte eingesetzt. Damit ist der hintere Bereich des linken Kohlebansens besser erschlossen.

Bilder Nr. 31 und 32:

Zum Abschluss der derzeitige Arbeitsstand in der Gesamtübersicht (Bilder 33 und 34):

Bilder 35-38: In den letztzen Monaten sind in unregelmäßigen Abständen kleine Details ergänzt worden. Beispielsweise sind nun auch die BW-Mitarbeiter eingezogen. Einer davon sogar -dank LED-Technik- mit beleuchteter Untersuchungslampe. Leider ist mittlerweile zwischen den Gleisen und an unwegsamen Ecken das Unkraut mittels Foliage von Woodland Senics angewachsen. Am hinteren Rand schützt nun eine Absperrung entlang der Gleise das BW-Gelände vor unbefugtem Betreten. Der Zaun besteht aus einem feinen Draht und Beton-Pfosten (Laser-Cut-Bausatz von Noch).  

UPDATE 2019:
Neue Aufnahmen mit bisher teilweise unveröffentlichen Modellen.
-Baureihen der Länderbahnzeit



 





 

-Einheitsbaureihen der Reichsbahn bzw. Bundesbahn:


-aus der Schweiz:


...und zum Schluß -wie versprochen- die Kostenübersicht für den Bau des BW-Dioramas. Die externen Kosten betrugen insgesamt 558,26 € zuzüglich der bereits vorhandenen Materialien. Die detaillierte Übersicht sieht hierbei folgendermaßen aus: